Schachklub CAÏSSA Hermsdorf-Frohnau e.V. (Berlin)

Max' Montags-Mysterium (Löserwettbewerb für Schachprobleme) 2021/2022: 51. Aufgabe

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Allgemeine Informationen

Max Witte hat einen wöchentlichen Löserwettbewerb (Max' Montags-Mysterium) für Schachprobleme ins Leben gerufen. Eine gute Idee! Einsendeschluss (idealerweise per Mail an Max Witte) ist jeweils Sonntag, 24 Uhr. Viel Spaß!

51. Schachproblem (Einsendeschluß 4. September 2022)

Die hier benutzte Terminologie versteht sich nicht von selbst, sondern ist erklärungsbedürftig. Sie geht auf Ludwig Zagler (Zur Systematik der Einzügerkonstruktionsthemen, feenschach 10/1972) und Erich Bartel (Einzügerrekorde mit minimalem Material, Augsburg 1984) zurück. Bartels Definitionen beziehen sich ausschließlich auf Konstruktionen mit minimalem Material, Zaglers Definitionen gelten für alle anderen Konstrukte. Die Definitionen weichen in einigen Fällen – insbesondere auch in dem vorliegenden – erheblich voneinander ab. Bei freiwilligen Matterlassungen geht es um Folgendes:

  • Im Satzspiel (d. i. das Geschehen, das sich entwickelt, wenn Schwarz statt Weiß am Zuge wäre) muss Schwarz mattsetzen.
  • Das Geschehen nach den weißen Themazügen, nämlich den freiwilligen Matterlassungen, gestaltet sich bei Zagler anders als bei Bartel:
    • Bei Bartel, d.h. bei Stücken mit minimalem Material, gilt: Nach jedem der weißen Themazüge ist der Schwarze nicht mehr gezwungen mattzusetzen, aber es ist ihm in jedem Falle möglich.
    • Bei Zagler, d.h. für alle anderen Konstrukte gilt: Nach jedem der weißen Themazüge ist der Schwarze nicht mehr gezwungen mattzusetzen, vielmehr ist ihm das nur noch möglich oder nicht möglich, wobei es wenigstens einen weißen Themazug geben muss, der Schwarz eine Mattsetzung ermöglicht.
    Bei Zagler sind demnach auch weiße Züge thematisch, nach denen Schwarz nicht mattsetzen kann, bei Bartel nicht.
  • In der (legalen) Ausgangsstellung gibt es keine Umwandlungsfiguren. Umwandlungszüge des Weißen sind nicht zulässig. Umwandlungszüge des Schwarzen im Satz oder nach dem weißen Zug schon.

Was der Terminus freiwillig in diesem Zusammenhang bedeutet, wissen wir schon seit MMM 23: Es muss mindestens einen weißen Zug geben, der nicht thematisch ist. Bei den erzwungenen Matterlassungen sind alle weißen Züge thematisch.

Den Rekord mit minimalem Material hält seit 1982 Erich Bartel:

Beispiel: Erich Bartel, Jugendschach 1982 [PDB-Nr. P1110828]

Beispielstellung zur 51. Aufgabe Nr. 1

2 + 3 Steine, 10 freiwillige Matterlassungen, Effizienz = 2

Man beachte, dass nach Zagler etwa auch ein Zug wie 1.Db3 thematisch wäre, nach dem eine Mattsetzung durch den Schwarzen unmöglich ist, nach Bartel ist 1.Db3 unthematisch.

Das folgende Stück übertrifft Bartels Rekord um 5 Themazüge:

Beispiel: Max Witte, Urdruck

Beispielstellung zur 51. Aufgabe Nr. 2

2 + 3 Steine, 15 freiwillige Matterlassungen, Effizienz = 3

Die Effizienz lässt sich noch weiter steigern. Aber das ist kein Wunder: Sobald man mehr als 5 Steine für die Konstruktion verwendet, gelten die großzügigen Regeln von Zagler! Ich schaffte neulich mit 8 Steinen eine Effizienz von 5,38. Wer das toppt, bekommt 10 Zusatzpunkte.

Der absolute Rekord auf diesem Gebiet ist mir genauso wenig bekannt wie die maximale Effizienz.

51. Aufgabe: Freiwillige Matterlassungen, Max Witte

Konstruiere einen 9-Steiner mit möglichst hoher Effizienz in punkto freiwilliger Matterlassungen. Der Quotient freiwillige Matterlassungen/9 möge also maximal sein. [Lösung]

Max Witte

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