Max Witte hat einen wöchentlichen Löserwettbewerb (Max' Montags-Mysterium) für Schachprobleme
ins Leben gerufen. Eine gute Idee! Einsendeschluss (idealerweise per Mail an
Max Witte) ist jeweils Sonntag, 24 Uhr. Viel Spaß!
48. Schachproblem (Einsendeschluß 24. Juli 2022)
Die hier und in den folgenden Wochen benutzte Terminologie versteht sich in den meisten Fällen nicht von selbst und ist jeweils erklärungsbedürftig.
Sie geht auf Ludwig Zagler (Zur Systematik der Einzügerkonstruktionsthemen, feenschach 10/1972)
und Erich Bartel (Einzügerrekorde mit minimalem Material, Augsburg 1984) zurück.
Bei erzwungenen Mattverpflichtungen geht es um Folgendes:
Im Satzspiel (d. i. das Geschehen, das sich entwickelt, wenn Schwarz statt Weiß am Zuge wäre)
kann Schwarz mattsetzen, muss es aber nicht.
In der Ausgangsstellung muss Weiß den Schwarzen zwingen, ihn mattzusetzten.
Jeder seiner Züge zwingt den Schwarzen zum Mattsetzen und wird erzwungene Mattverpflichtung genannt.
In der (legalen) Ausgangsstellung gibt es keine Umwandlungsfiguren.
Umwandlungszüge des Weißen sind nicht zulässig.
Umwandlungszüge des Schwarzen im Satz oder nach dem weißen Zug schon.
Den Rekord mit minimalem Material hält seit 1983 Theodor Steudel:
Fielders famose Konstruktion wird sich wohl
– auch was die Effizienz betrifft – nur schwer übertreffen lassen.
Die Frage ist: Wer kommt ihm in punkto Effizienz am nächsten? Ich kam mit 11 Steinen immerhin auf 1,82.
48. Aufgabe: Erzwungene Mattverpflichtungen, Max Witte
Konstruiere eine legale Stellung ohne Umwandlungsfiguren mit möglichst großer Effizienz bezüglich erzwungener Mattverpflichtungen. Der Quotient erzwungene Mattverpflichtungen/Steineanzahl möge also maximal sein. Dabei gelte die Bedingung 5 < Steineanzahl < 13. Eine freiwillige Mattverpflichtung liegt vor, wenn 1.) Schwarz, wäre er am Zug, mattsetzen könnte, aber nicht müsste; 2.) Weiß seine eigene Mattsetzung erzwingen kann. Keine weißen Umwandlungszüge sind zulässig, wohl aber schwarze im Satz oder nach den weißen Themazügen. [Lösung]