Max Witte hat einen wöchentlichen Löserwettbewerb (Max' Montags-Mysterium) für Schachprobleme
ins Leben gerufen. Eine gute Idee! Einsendeschluss (idealerweise per Mail an
Max Witte) ist jeweils Sonntag, 24 Uhr. Viel Spaß!
10. Schachproblem (Einsendeschluß 28. Juni 2020)
Über das Selbstmatt sprachen wir bereits. Zur Erinnerung: Weiß zwingt den Schwarzen, ihn selbst (also den Weißen) mattzusetzen.
Schwarz verteidigt sich, indem er alles daran setzt, Weiß nicht mattzusetzen.
Bei der Problemgattung Selbstmatt Längstzüger,
die 1913 von dem Märchenschach-SpezialistenT. R. Dawson erfunden wurde,
muss Schwarz von den normal möglichen Zügen (unter Beachtung von Schachgeboten und illegalen Selbstschachs) jeweils den geometrisch längsten legalen Zug machen.
Im Längstzüger wird Normalmatt angestrebt (der weiße König muss also jeder Beobachtung durch schwarze Steine aus dem Weg gehen).
Zwischen gleichlangen Längstzügen kann Schwarz frei wählen.
Für die Berechnung der Zuglänge ist gelegentlich der Satz des Pythagoras hilfreich.
So hat z.B. der Zug Da1-f6 die Länge √(5^2+5^2 ) ≈ 7,07 und ist damit eine Winzigkeit länger als der Zug Da1-h1.
Ein Springer zieht längs der Diagonalen in einem 1-2-Rechteck; ein Springerzug hat also immer die Länge √(1^2+2^2 ) ≈ 2,24.
Hier ein schönes Beispiel für einen Selbstmatt-Längstzüger:
Beispiel: Nils Adrian Bakke, Feenschach 1973
Selbstmatt in 2 Zügen – Längstzüger
Nach 1.Sc1! ist der Diagonalschlag dxc1 der längste Zug. Entsprechend gibt es 4 Varianten:
1...dxcD 2.Tf4+ Dxf4#, 1...dxcT 2.Te1 Txc4#, 1...dxcL 2.Te3 Lxe3# und 1...dxcS 2.Te2 Sxe2#.
Das Thema Allumwandlung in ungewöhnlicher Form! Alles klar? Dann auf zu Max‘ 10. Montags-Mysterium.